Grußwort für das Programm Januar – März 2002
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Liebe Kolpingsfamilie!

Man nimmt sich viel vor, meist zu viel - am Beginn eines neuen Jahres, an einem neuen Lebensabschnitt, für eine neue Aufgabe. Und dann merkt man eines Tages: Alles ist doch beim Alten geblieben, nichts hat sich geändert. Solche Erfahrungen enttäuschen, sie bringen Frust. Wäre es also besser, überhaupt keine guten Vorsätze zu fassen, sich nichts vorzunehmen? Ich meine nicht, denn dann kann sich ja auch gar nichts in unserem Leben ändern, selbst wenn wir es wollten. Vielleicht ist es hilfreicher, nicht nur einmal, nicht nur bei besonderen Gelegenheiten sein Leben Revue passieren zu lassen. Gewiss gibt es doch immer wieder
Momente, ein wenig zu verweilen, sich zu fragen: wo stehe ich und wo will, wo soll ich eigentlich hin? Tägliche Gewissenerforschung hat man das früher genannt. Täglich ist uns das vielleicht zu viel, aber lieber weniger tun, als gar nichts.
Und so möchte ich uns allen ein Wort von des Seligen Adolph Kolping mit auf den Weg geben, um es wenigstens manchmal zu bedenken und damit unserem Leben Impuls und Steuerung zu geben. Er sagt: „Tun wir nach Kräften das Beste und Gott wird das Gute nie ohne Segen lassen.“ Das Beste zu tun wird uns nicht immer, vielleicht sogar nicht oft gelingen. Aber Gott lässt auch schon das Gute nicht ohne seinen Segen. Und auf beides kommt es an: auf unseren guten Willen und auf Gottes Segen. Den Menschen, „die guten Willens sind“, hat die Weihnachtsbot- schaft Frieden und Gottes Wohlgefallen zugesprochen.
Machen wir und also mit dem Willen auf den Weg, unsere Augen offen zu halten für das Gute, das wir tun können, tun wir dieses Gute so gut, wie wir es können, dann wird mit Gottes Hilfe daraus oft das Beste. Möge uns das für uns und für alle, die uns in irgendeiner Weise anvertraut sind, immer wieder gelingen!

Euer Präses
Otto Nachtmann


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