Ausflug nach Münsterschwarzach und Mainfranken mit Spendenüberreichung

Die Kolpingsfamilie organisierte einen Ausflug ins schöne Mainfranken und besuchte dabei die Missionsbenediktiner in Münsterschwarzach. Für deren Missionsarbeit konnte sie aus dem Erlös der Altkleider- und Altpapiersammlung vom Frühjahr 2012 eine Spende von 5000 Euro überreichen.
Nach vielen Jahren besuchten die Rötzer Kolpinger wieder einmal die imposante Benediktinerabtei Münsterschwarzach in Unterfranken, etwa 25 Kilometer östlich von Würzburg gelegen. Die Abtei liegt an der Mündung der Schwarzach in den Main inmitten der rund 1000 Einwohner zählenden Ortschaft Schwarzach und gehört zu den wichtigsten Klöstern der Benediktiner in Deutschland. In einem feierlichen Pontifikalamt durch Abt Michael Reepen in der Abteikirche konnten die Rötzer Gäste das 74. Kirchweihfest mitfeiern, bei dem sechs Patres und Brüder ihr Profess-, Priester- und Missionsjubiläum begingen. Dabei erneuerten sie ihr Professversprechen und die 50jährigen Jubilare erhielten ihren Altersstab, der eine symbolische Stütze im Alter sein soll. Nach dem eindruckvollen Gottesdienst führte der Missionsprokurator Bruder Stephan Veith OSB die 14-köpfige Gruppe aus Rötz durch das große Klostergelände. Begeistert erläuterte er die Abteigeschichte, die im Jahr 780 mit der Gründung Münsterschwarzachs durch Fastrada, der Gattin Karls des Großen begann. Um 788 erfolgte der Bau der ersten Klosterkirche und von da an folgte ein Auf und Ab der Abtei. 1913 wurden die Überreste des alten Klosters samt Grundbesitz von 130 Hektar von den Benediktinern von St. Ottilien erworben und man entschloss sich zur Neugründung. Trotz Rückschlägen in der Missionierungstätigkeit, denn als Verlierer des 1. Weltkrieges war die Entsendung von Missionaren in die ehemaligen deutschen Kolonien untersagt, wurde die Klosteranlage in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgebaut. Die monumentale Abteikirche mit vier Türmen, der größte während der NS-Zeit in Deutschland errichtete Kirchenbau, wurde 1935 bis 1938 erbaut und 1938 geweiht. 1941 wurde das Kloster von den Nationalsozialisten enteignet und im Zweiten Weltkrieg als Lazarett genutzt. Erst nach der Befreiung von der NS-Diktatur erhielt der Orden seinen beschlagnahmten Besitz zurück und 1945 wurde das Kloster wieder eröffnet. Heute beherbergt es ein großes Gymnasium mit Tagesheim, ein Gästehaus und ein Recollectio-Haus. Es werden Exerzitien, Gesprächsbegleitung, Kurse zur Lebensorientierung und Kloster auf Zeit angeboten. In einem Rundgang nahm man Einblick in die die Abtei, die eine Reihe von Werkstätten und Betrieben unterhält, in denen die Mönche und Mitarbeiter Klosterprodukte herstellen und auch Lehrlinge ausbilden: Goldschmiede, Verlag, Druckerei, Buch- und Kunsthandlung, Fairhandel, Missionsladen, Landwirtschaft, Bäckerei und Metzgerei, Metallwerkstatt, Werkfeuerwehr, Regenerative Energie und ein Missionsmuseum. Der bekannteste Mönch ist der Autor und Referent Pater Anselm Grün, der Cellerar (wirtschaftlicher Verwalter). Zur großen Freude von Bruder Stephan überreichte die KF eine Spende von 5000 Euro für die Missionsarbeit aus dem Erlös der Frühjahrs-Altmaterialsammlung. Als Vorgänger des Prokurators Br. Stephan ist in Rötz noch Br. Joachim Witt bekannt, der mit Bernhard Schaller von der Missionsgemeinschaft in Kemnath zusammenarbeitete. Ab Dezember wird P. Richard Maria Kuchenbuch diese Aufgabe übernehmen. Die Benediktiner helfen in allen Kontinenten der Erde. Anschließend führte die Fahrt in das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet Frankens. Das Mittagessen fand im Zehnthof in Nordheim ein. Dieser Hof musste früher seine Materialien an Münsterschwarzach abgeben. Am Nachmittag erhielt man in der historischen Winzerstadt Volkach einen interessante Stadtführung. Die 5000 Einwohner zählende Kleinstadt an der Mainschleife kann auf eine über 1100-jährige Ortsgeschichte zurückblicken und hat eine lebendige Altstadt mit vielen Geschäften und Gaststätten.

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