Spaziergang durch das Kulzer Moos

Bei einem lehrreichen Spaziergang durch das Kulzer und Prackendorfer Moos konnten die Teilnehmer der Kolpingsfamilie eine urwüchsige und unbekannte Moorlandschaft erleben. Die Naturinteressierten streiften durch Moorwald, sahen Moorgewässer und erfuhren einiges über die frühere Moornutzung.
Eine fachkundige Führung bot die Kolpingsfamilie für ihre Mitglieder und alle Interessierten an. Knapp 30 Teilnehmer reizte das Angebot und machten die Erkundungstour durch die heimatnahe Moorlandschaft mit. Als Exkursionsleiter konnte Dipl.-Ing. Markus Kurz gewonnen werden. Er ist Gebietsbetreuer für den Naturpark Oberpfälzer Wald und das Oberpfälzer Seenland. Am Ausgangspunkt des rund drei Kilometer langen Lehrpfades gab Kurz zunächst einen Überblick über Größe und Geschichte des Schutzgebietes. Die abflusslose Senke, in der sich das Wasser sammelte, sei vor der letzten Eiszeit vor etwa 12000 Jahren entstanden. Durch den tonhaltigen Untergrund hielt sich die Feuchtigkeit und bildete durch absterbende Pflanzen Torf. Das seit 1987 geschützte Moor südlich von Kulz habe eine Fläche von ca. 80 Hektar und teile das sich in das Prackendorfer und das Kulzer Moos auf. In dem einzigartigen Lebensraum kommen zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen vor, darunter mehr als 100 gefährdete Arten der Roten Listen. Wegen der extremen Standortverhältnisse mit dauernder Vernässung, saurem Bodenwasser und Nährstoffarmut können fast nur robuste Spezialisten überleben. Viele Bewohner des Moores kommen deshalb im weiten Umkreis nur dort vor. Die Führung durch das Moorgebiet war hoch interessant. Fachmann Markus Kurz hatte Bilder verschiedener Pflanzen und Tiere ausgeteilt, die von den Teilnehmern gefunden werden sollten. Auch für die Kinder hatte er eigene Behältnisse, in denen sie Insekten oder Tiere einfangen konnten, um sie dann zu besprechen. Anhand eines Testes demonstrierte Kurz sogar den PH-Gehalt des Moorwassers. Auf dem ganzen Weg zeigte er die ansässige Flora und Fauna und erklärte die Natur mit ihren Zusammenhängen. Man erkundete die Moorbirke, die Moorkiefer sowie die Moorweide. Zu sehen waren typische Moorpflanzen wie Schachtelhalm, Binsen, Sumpfhaarstrang, Heugras und Segge, ebenso fleischfressende Arten wie der Wasserschlauch und der Sonnentau. Wollgras, Kammfarn und die Moorbeere waren bei der Exkursion genauso zu bewundern wie der Siebenstern. Markus Kurz veranschaulichte den Torfstich, erklärte die typische Streuwiese und zeigte die Moorgewässer mit ihren verschiedenen Libellenarten, zahlreichen Kleinstlebewesen, Grün und Braunfröschen sowie den Schwarzstorch. Wolfgang Kiefmann dankte Markus Kurz für die aufschlussreiche Wanderung im Namen der KF mit einem Präsent.

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