Kolpinggedenktag

„Im Blick auf Jesus und die Forderungen der Bergpredigt gibt auch Adolph Kolping den Menschen Hoffnung“ stellte Stadtpfarrer und Präses Otto Nachtmann beim diesjährigen Kolpinggedenktag fest. Mit einem Gottesdienst feierte die Kolpingsfamilie ihren großen Feststag im Jahreslauf. Zwei neue Mitglieder traten der KF in einer Aufnahmefeier offiziell bei.
Sehr zahlreich versammelten sich die Mitglieder mit ihren Familienangehörigen und Freunden in der Stadtpfarrkirche zum festlichen Gottesdienst anlässlich des Kolpinggedenktages, an dem sie sich ihrem Namensgeber, seinem Leben und seinem Werk erinnerte. Dazu erklangen bei Volksgesang adventliche Lieder. Die Kolping-Ministranten mit neuem weiblichen Nachwuchs gaben dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen. Mitglieder trugen das Kyrie vor und lasen die Fürbitten. Präses Otto Nachtmann wählte als Einstiegsgedanken die ZDF-Umfrage „Unsere Besten“, bei der vor kurzem Adolph Kolping den elften Platz erreichte. Offenbar sei es vielen Menschen ein Anliegen gewesen, Kolping unter den bedeutendsten Deutschen mit ganz vorne zu sehen. „Wir haben allen Grund auf diesen Mann stolz zu sein, auf das was er bewegt hat und was er durch sein Beispiel auch heute noch in so vielen Kolpinggruppen in aller Welt bewegt“. Platz elf für Kolping sei Grund zur Freude und Ansporn in seinem Geist weiterzuarbeiten, auch Grund zum Dank, meinte der Präses. In der Predigt stellte Nachtmann eine Verbindung von Menschen, die sich von Gott ergreifen ließen zum Seligen Kolping her. Er fragte ob nicht auch Adolph Kolping ein solcher ganz von Gott ergriffener Mensch, in rastloser Suche nach ihm in der Schusterwerkstatt, später am Studierpult, am Schreibtisch,A auf dem Betschemel und am Altar, in Wirtsstuben und später in den Gesellenheimen und so viele Stunden auf weiten Reisen in der Kutsche war. „Gott ließ ihn nicht los und er wollte nicht von Gott lassen“, stellte der Stadtpfarrer heraus und erläuterte, dass mit Kolping auch das geschah, was für Johannes den Täufer und alle anderen leidenschaftlichen Gottsucher bezeichnend sei: Er, der ganz von Gott ergriffen sei, ergreift die anderen. Das diesjährige Bundestreffen der Kolpingjugend in Regensburg stand unter dem Leitwort „Blickwechsel03“. Damit sollte der Blick auf die Verlierer in der Gesellschaft im Mittelpunkt stehen und die Teilnehmer sollten für gesellschaftliche Zusammenhänge sensibilisiert werden. Blickwechsel habe auch Johannes seinerzeit schon verlangt, entschiedenen Blickwechsel hin auf Gott. Blickwechsel sei auch der Impuls Adolph Kolpings gewesen: mehr den Blick auf Gott zu richten und auf die Nöte der Mitmenschen und dann auch selbst das Leben entschieden anzupacken und zu gestalten und Zukunft zu schaffen, meinte Nachtmann. In einer Aufnahmefeier traten Carolin Häusler und Alexander Wilde der Kolpingsfamilie bei. Nach dem Segnen der Kolping-Abzeichen wurden sie vom Präses und Vorsitzenden Christopher Kiefmann begrüßt und verpflichtet: „Diese schlichte K-Nadel ist kein gewöhnliches Abzeichen sondern vielmehr ein Markenzeichen. Auf die, die es tragen und Kolping nachfolgen, kann man sich ganz und gar verlassen“. Danach erfolgte die Handreichung über das Banner.

Ein Kolpinggedenktag mit wehmütiger Stimmung:
in der zu einer Mitgliederversammlung umfunktionierten Feier trat Christopher Kiefmann wegen seines beruflichen Wegzuges als Vorsitzender zurück. Der Posten konnte vorerst nicht besetzt werden Für den Zukunftserhalt sind die Mitglieder nun aufgerufen, in den vielen Teilbereichen des Vereins verantwortlich mitzuarbeiten. Mehrere Mitglieder wurden für ihre langjährige Treue geehrt.
Der Kolpinggedenktag sei ein herausragendes Ereignis im Jahreslauf des Verbandes, meinte Vorsitzender Christopher Kiefmann bei seiner Begrüßung im Fürstenkasten. Alljährlich erinnere man sich seines Gründers, aber man betrachte auch die gegenwärtige Situation. Es sollen Impulse für die Zukunft ausgehen, meinte Kiefmann. Dies war auch der Schwerpunkt der diesjährigen Versammlung, zu der die Mitglieder mit ihren Familien sehr zahlreich kamen. Geschichtsbewusstsein und Fortschrittswille gehörten untrennbar zusammen und in einem Verband wie dem Kolpingwerk sei das eine ohne das andere nicht vorstellbar. Kiefmann stellte die Personen heraus, welche der Kolpingsfamilie über Jahre hinweg die Treue halten und sich für sie einsetzen. Es war für ihn eine besondere Ehre, Kathrin Spießl und Elisabeth Kiefmann für zehn Jahre mit einer Rose auszuzeichnen. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Anna Dietl, Gabi Kumschier, Agnes Spießl und Michael Spießl mit einer Urkunde, dem silbernen Ehrenabzeichen und einem Buchgeschenk geehrt. Weil der Kolpinggedenktag 2003 mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung verbunden war, verlas Schriftführerin Regina Mühldorfer das Protokoll der letzten Versammlung am Palmsonntag. Christopher Kiefmann erklärte er formell seinen schon im Sommer angekündigten Rücktritt. Durch eine neue Arbeitsstelle in Oberbayern könne er in Rötz nicht mehr in dem Maß präsent sein, wie es für die Arbeit als Vorsitzender erforderlich wäre. Für ihn, der sich über Jahre hinweg für Kolping engagiert habe, sei dies ein tiefer Einschnitt, gab Kiefmann zu. Umso mehr sei er dankbar für all die vergangenen Jahre, für die zahlreichen schönen Erlebnisse, für die wertvollen Erfahrungen, für alles was er dabei lernen durfte und für die neuen Freunde, die er dabei kennengelernt habe. Für die gewährte Unterstützung und die vielfältige Hilfe sprach er seinen Dank aus. Kiefmann wünschte seiner/m Nachfolger/in die gleiche tatkräftige Unterstützung einer aktiven Kolpingsfamilie und bot sich an, auch weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Mit lang anhaltendem Applaus bedankte sich die Menge beim scheidenden Vorsitzenden. Sein Stellvertreter Karl Heinz Hofmann übernahm die Versammlungsleitung und bat um Entlastung des Vorsitzenden, die einstimmig ausfiel. Hofmann ehrte Christopher Kiefmann, der In den dreieinhalb Jahren die Kolpingsfamilie geprägt habe. Er habe dem Verein sein gutes Profil verliehen. Unermüdlich und mit unglaublichem Zeitaufwand habe er gearbeitet. Er sei zum Segen für die Kolpingsfamilie geworden. Deshalb überreichte ihm Hofmann eine Bildflasche mit geweihtem Wasser, in der sich Rötz spiegle. Kiefmann sei jedoch nur als Vorsitzender verabschiedet und nicht als Mitarbeiter. Der Versuch einer Neuwahl scheiterte, was Hofmann voraussah, denn man hatte sich schon in den vergangenen Wochen intensiv, aber vergeblich um eine Lösung bemüht. Der Saal war deshalb von den Verantwortlichen mit Kartons, auf denen alle Gesamtveranstaltungen aufgeführt waren, dekoriert. Karl Heinz Hofmann versuchte in umfangreichen Ausführungen die Mitglieder für die allgemeinen Grundlagen, die Zielsetzung sowie die Aufgaben und die Veranstaltungen der Kolpingsfamilie zu sensibilisieren. Jeder Einzelne sei jetzt gefordert, verantwortlich mitzuarbeiten, damit die KF zukunftsfähig bleibe.

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