Besuch in der Chamer Sternwarte

Bei der Besichtigung der Sternwarte des Joseph-von-Fraunhofer-Gynasiums in Cham konnte die Kolpingsfamilie einmal über den Tellerrand der kleinen Erde hinaus schauen. Obwohl die Nacht wolkenverhangen war, konnten die wissbegierigen Teilnehmer dank früher aufgenommener Bilder einige Sterne und Planeten aus der Perspektive des Chamer Fernrohres sehen.

Mit einer 17-köpfigen Gruppe fuhr die Kolpingsfamilie in die Sternwarte am „JvFG“ nach Cham. Dort wurden sie von Karl Fischer, dem fraunhoferschen „Hausastronomen“ empfangen und in den Musikpavillon neben dem Observatorium geführt. Der Leiter der Sternwarte führte die Gruppe in die Astronomie ein, die älteste Wissenschaft, die es gebe. Anhand von Folien mit den Abbildungen der Sternenhimmel im Blickwinkel Norden und Süden gab er Anleitungen, wie man sich am Himmel grob orientieren könne. Außerdem zeigte er bekannte Sternenbilder und erläuterte das Sommer- und Winterdreieck. Er weihte die Teilnehmer in die Geheimnisse von Nebeln und Doppelsternen, von fremden Galaxien Asteroidengürteln sowie in die Namensgebung von Sternen und Sternenbildern ein.
Leider hatte sich der Himmel schon im Laufe des Nachmittags zugezogen, so dass es keinen sternenklaren Himmel gab. Deshalb blieb den Kolpingern der Liveblick durch das Fernrohr verwehrt. Nichtsdestotrotz zeigte und erklärte Karl Fischer das Planetarium. Die Sternwarte wurde im Rahmen des Umbaus des Schulgebäudes neu ausgestattet. Ein neues hochwertiges Fernrohr, eine Videoübertragung auf Großleinwand im neuen Musikpavillon und neueste Computertechnik bringe viele Vorteile. Es lassen sich jetzt auch ganz lichtschwache Objekte wie Galaxien beobachten und auch künstliche Sonnenfinsternisse erzeugen. Durch einen Dreilinser werde absolute Farbenreinheit erzielt, scharfe und kontrastreiche Abbildungen entstehen. Fischer demonstrierte auch den sich öffnenden Rollo im Dach der Holzkuppel. Im Anschluß an die Besichtigung der Technik mit dem Rohr und den Zusatzgeräten ging es zur Bilderschau in den Pavillon. Fischer zeigte Fotos vom Jupiter und seinen Monden und vom Andromedanebel, der nächsten Galaxie, die von der Erde aus zu sehen sei. Die Bilder zeigten auch einen Ringnebel, einen sterbenden Stern, die Doppelmilchstraße, die Mondoberfläche mit seinen Kratern, den Planeten Mars und einen Kugelsternhaufen. Der begeisterte Astronom erläuterte noch ganz anschaulich die derzeitigen Sonnenstürme. Am Ende dankte Susanne Reitinger Herrn Fischer mit einem Präsent für die interessante Besichtigung.
Die Chamer Sternwarte wird von der Schule im Unterricht, von Schülern für Auswertungen und Facharbeiten und von Amateurastronomen genutzt. Als Volks-Sternwarte ist aber auch jeden Freitag für die Bevölkerung geöffnet.

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