Filmabend im Fürstenkasten

Das war ein Filmabend erster Klasse für 50 interessierte Gäste. Gezeigt wurde Rötzer Geschichte, Fantasie und Abenteuer auf zwei über fünf Jahrzehnte alte 16 mm-Zelluloid-Streifen. Die Besucher hatten viel Freude über die laufenden Bilder aus der Heimat, die von Zeitzeugen hervorragend kommentiert wurden.
Für die Sehnsucht nach Vergangenem organisierte die Kolpingsfamilie einen Filmabend mit den beiden schwarz/weiß-Streifen „Romanze“ und „Rebellion“. 50 Besucher, darunter zweiter Bürgermeister Wolfgang Spießl, Schwarzwihrbergvereinsvorsitzender Josef Ruhland mit einer Abordnung und zahlreiche auswärtige Gäste, ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen. Josef Hofstetter war der eigentliche Initiator und regte die Vorführung an, wie Karl Heinz Hofmann, stellvertretender Vorsitzender der Kolpingsfamilie, bei seiner Begrüßung erwähnte. Der Saal im Fürstenkasten wurde dafür kurzerhand in ein Lichtspielhaus verwandelt und dazu lief das Filmgerät von der Volksschule geradezu nostalgisch anheimelnd mit seinem schon ungewohnten Geratter. Beide Kurzstreifen stammen aus Anfang der 50iger Jahre, als die Schwarzenburgfestspiele wieder belebt wurden. Regisseur und Textschreiber Sigfrid Färber hatte damals zusammen mit Filmamateuren zwei 16 mm-Streifen in Rötz und Umgebung mit einheimischen Darstellern von den Freilichtspielen gedreht. Dabei wurde mit einem Film der zweiter Preis bei einem Wettbewerb gewonnnen und auch erfolgreich im Bayerischen Fernsehen gesendet. „Romanze“, ein 15-Minuten-Streifen ist an das „Guttensteiner“-Schauspiel angelehnt und handelt von den Reisen einer Braut und ihres Bräutigams zur gemeinsamen Hochzeit. Die Wege zueinander werden jedoch durch einige Ereignisse behindert, bis es zu einem guten Ende kommt. Dazu lief Filmmusik, die von Johann Hofmann und Raimund Platzer zusammengestellt wurde und sich auf einem alten Tonband befindet. Der Zeitzeuge und Mitspieler Raimund Platzer war es auch, der den Film beim zweiten Durchlauf für die Zuhörer hochinteressant beschrieb und im Detail erläuterte. Der 25-Minuten-Film „Rebellion“ mit Originalton eines Sprechers bezieht seinen Stoff (wie das Festspiel „Rebellen vorm Wald“) aus der Geschichte des Erbfolgekrieges um 1705, als man sich in Rötz gegen die österreichischen Unterdrücker erhob. Bei der zweiten Runde ohne Ton kommentierte Josef Hofstetter die Geschehnisse des Films und rief die einzelnen Schauspieler in Erinnerung. Beide Streifen gehören dem Schwarzwihrbergverein. Ehrenbürger Hans Wallinger kümmerte sich seit Jahren darum und ließ sie auch sanieren. Die Kolpingsfamilie sorgte im Zusammenhang mit dem Filmabend dafür, dass die alten Tonbänder auf Musikkassetten überspielt wurden.

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