Lesung und Gespräch mit Ulrich Schaffer

250 Gäste wohnten der Lesung des deutsch-kanadischen Autors Ulrich Schaffer im Rötzer Fürstenkasten bei. Der christlich geprägte Autor und beeindruckende Fotograf, der zu den stillen Riesen in der Literaturszene gehört, faszinierte seine Zuhörer als lyrischer Ratgeber. Dieses Mal ist auch seine Frau Waltraud in ihre Geburtsheimat Deutschland mitgekommen.
Die diesjährige Herbst-Lesereise, welche die beiden Schaffers in 27 Städte Deutschlands, Südtirols und derSchweiz führt, darunter auch Rötz, sei eine der längsten Lesereisen, die der Dichter je absolviert habe. Seit über 20 Jahren veranstaltet Schriftsteller Schaffer Lesereisen in Europa. 1200 Lesungen hat er inzwischen bewältigt. Waltraud Schaffer fand es gut, dabeisein zu können, wie sie bei ihrer Vorstellung im Fürstenkasten sagte. Aber ihr Herz klopfe voll Freude und Aufregung. Sie zollte der guten Atmosphäre Anerkennung. Obwohl ihr Mann vielerorts mehr Frauen anziehe, fiel ihr auf, dass in Rötz auch viele Männer im Publikum waren. Das Thema des Rötzer Abends lautete „Schicksal und Entscheidung – Die Chancen deines Weges“. Dazu las er aus einigen seiner 50 Bücher. Im Gespräch ging er auf die Fragen und Anliegen der Gäste ein. Er findet es spannend, die Balance zwischen Schicksal und Entscheidung auszuloten, betont Ulrich Schaffer immer wieder. Es sei die Chance des eigenen Weges, die der Mensch annehmen könne. Es sei auch egal, ob man dick oder dünn, gescheit oder dumm geboren sei, wer sich selber liebe, übe „aufrecht gehen“. Etwas von der eigenen Lebensgestaltung probiere er beim Kochen aus. Er kocht nämlich sehr gerne und das ohne Rezepte, was er als eine Gestaltung versteht. Die deutsche Sprache gefällt dem Wahl-Kanadier und er liebt sie, was er betont. An der Sprache hat er spielerischen Spaß, schaut aber keinem bestimmten deutschen Schriftsteller über die Schulter, wie Schaffer erläutert. Für Ulrich Schaffer ist die Natur ein wichtiger Teil seines Lebens. Er sei in der Wildnis im Norden Kanadas groß geworden, was ihn prägt. Das Fotografieren sei für ihn ein Dialog zwischen Landschaft und ihm. Er wolle die Natur nicht nur aufnehmen, sondern mit seinem Foto-Handwerk darauf antworten. Bei seinen Lesungen setze er aber die Bilder nicht gerne ein, weil die eindrucksvollen Bilder seine Worte „zuschütten“. Waltraud Schaffers Interesse gilt der Astrologie. Für die neue, auf zwölf Bände angelegte Reihe „Die zwölf Wege des Menschen“ haben sich beide von astrologischen Erkenntnissen inspirieren lassen. In jedem Band beschreiben sie Lebensweisheiten, die sich mit den zwölf Tierkreiszeichen in Verbindung bringen lassen.

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