Kolpinggedenktag mit Neuaufnahmen, Ehrung und Bericht vom Weltjugentag in Köln

Adolph Kolping war für viele zu seiner Zeit ein leuchtender Wegweiser. Durch seine geistliche Führung der Kolpingsfamilien und durch religiöse Unterweisung wollte er den Menschen, die er suchte und die zu ihm kamen, Halt geben für ein Leben aus dem Glauben, betonte Präses und Stadtpfarrer Otto Nachtmann beim diesjährigen Kolpinggedenktag. Im festlichen Gottesdienst wurden sieben neue Mitglieder aufgenommen.

Man gedachte heuer dem 140. Todestag des seligen Adolph Kolping. Der Festtag in der Kolpingsfamilie fand am Samstag Abend statt und wurde im feierlichen Vorabendgottesdienst in der Stadtpfarrkirche begonnen. Eine Tafel vor dem Altar erinnerte an den Seligen und an den vergangenen Weltjugendtag, an dem viele Mitglieder aus Rötz teilnahmen. Der Kirchenchor St. Martin gestaltete die Feier sehr eindrucksvoll mit neuen geistlichen Liedern. Leiterin Edith Pongratz spielte dazu E-Piano, Justina Gietl Querflöte und Wolfgang Spießl jun. Gitarre. Mitglieder ministrierten und übernahmen Teile der liturgischen Texte, die selber vorbereitet waren. Viele junge Menschen seien unter dem Motto „Wir sind gekommen, ihn anzubeten“ nach Köln zum Weltjugendtag gepilgert, von dem auch Adolph Kolping ein Patron war. Kolping habe in seiner Zeit versucht, jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen. Er sei Leitbild bis heute und habe Spuren hinterlassen, hieß es in der Einführung zum Gottesdienst. Kolpings Leben weise gleich einem Verkehrsschild auf Jesus Christus hin. In Bezug auf das Hirtenwort des Bischofs zum Advent erinnerte Präses Stadtpfarrer Otto Nachtmann an das Licht der Völker, zu dem die Teilnehmer des Weltjugendtages unterwegs waren. Das sei allein Christus. Kolping war zu seiner Zeit ein leuchtender Wegweiser. Er gab Menschen Halt für ein Leben aus dem Glauben, dass sie selber feststanden im Leben und anderen wieder Halt geben konnten in Familie, Beruf, Kirche und Gesellschaft. Lange vor dem Zweiten Vaticanum führte er Menschen zu Christus, dem Licht der Völker, sagte der Stadtpfarrer. Bis zu heutigen Tag breitet sich gerade durch die Kolpingsfamilien weltweit bei so vielen Völkern das Licht Christi aus. Was Kolping heute sagen würde, angesichts der Müdigkeit und Trägheit des Christentums hierzulande, versuchte Otto Nachtmann in drei Punkten zusammenzufassen: Christus im persönlichen Gebet, in der Feier der heiligen Messe und in den Sakramenten der Kirche zu suchen, Christus zu suchen in den Notleidenden und Hilfsbedürftigen und die Wahrheit des Glaubens mehr zu erkennen durch das Lesen der heiligen Schrift. Anschließend wurden sieben neue Mitglieder in die Kolpingsfamilie aufgenommen: Franziska Bierlmeier, Jessica Böhm, Andreas Braun, Florian Braun, Katharina Fersch, Sebastian Hauser und Sabine Spießl. Vertreter des Vorstandschaft begrüßten die Neumitglieder, die durch die Handreichung über das Banner und das Überreichen des Kolpingzeichens aufgenommen wurden. Der Präses segnete zuvor die Abzeichen für die Mitglieder der Gruppe „Kolping-Kobolde“.

Mit einem lockeren Programm feierte die Kolpingsfamilie heuer das Fest zum Namenstag ihres Gründers Adolph Kolping. Ein Musikertrio brachte Stimmung in den Abend. Die Kolping-Kids berichteten in Wort und Bild vom Weltjugendtag in Köln und Wolfgang Spießl wurde für zehnjährige Treue zum Verein ausgezeichnet.

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche (wir berichteten) kam die Kolpingsfamilie im Saal des Fürstenkastens zusammen. Wolfgang Kiefmann eröffnete für die Vorstandschaft den Festabend. Der Kolpinggedenktag Anfang Dezember sei ein fester Termin für den Verein, an dem man sich des Gründers erinnere, sagte Kiefmann. Man tue dies gemeinsam mit über 5000 Kolpingsfamilien in etwa 50 Länder der Erde, die zur weltweiten Gemeinschaft des Internationalen Kolpingwerkes mit rund 450000 Mitgliedern gehören. Die genannten Zahlen, so Kiefmann, seien zwar beeindruckend, könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen über die Situation und die Schwierigkeiten, die in der Verbandsarbeit festzustellen seien. Ehrenämter in Vereinen können nicht mehr so einfach besetzt werden und die Bereitschaft zu Verantwortung gehe scheinbar zurück. Seit gut einem halben Jahre arbeite die Vorstandschaft ohne Vorsitzenden. Für die Vorstandschaft seien die Aufgaben komplexer geworden und mit Improvisation sei bisher alles weitergegangen, meinte Wolfgang Kiefmann. Dennoch sei man auf das Engagement jedes einzelnen Mitglieds angewiesen. Wünschenswert sei die projektbezogenene und verantwortliche Mitarbeit. Der Umfang der künftigen Aktivitäten der KF werde sich auch ganz klar daran messen, inwieweit alle Mitglieder sich persönlich in die Arbeit der Kolpingsfamilie einbringen. „Hoffen wir für unsere Kolpingarbeit, dass wir mit neuen Impulsen im Jubiläumsjahr von Stadt und Pfarrgemeinde Rötz an bestehenden Erfolgen anknüpfen und weitermachen können“, betonte Kiefmann. Das junge Muskertrio „Da wampert Zodert, da boartad Plattert und da Werndl-Bua“ aus Walderbach gestalteten den Abend mit ihrem Gesang und den Instrumenten sehr unterhaltsam und zur Freude der Gäste. Für zehnjährige Mitgliedschaft konnte Wolfgang Spießl geehrt werden. Im Mai 1995 wurde er gleich nach der Aufnahme in den Verein zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als vollkommener Neuling erklärte er sich bereit, die Leitung des Vereins zu übernehmen. Mit großem Feingefühl und seinem kooperativen Führungsstil arbeitete er sich innerhalb kurzer Zeit in seine neue Aufgabe ein, konnte als Neumitglied manchmal eine andere, neue Sichtweise vertreten und war bei allen Mitgliedern geschätzt und akzeptiert. Das herausragendste Ereignis in seiner Zeit sei das 50-jährige Jubiläum gewesen, meinte Kiefmann. Mit einer Rose bedankte sich die KF für Spießl Treue und Einsatz. Die Kolping-Kids präsentierten eine lebendige Show von ihren Erlebnissen des Weltjugendtages in Köln. Sie zogen mit den Utensilien, die sie in Köln dabei hatten ein: Fahnen, Hüte, Rucksäcke, Trillerpfeifen und sangen „Be-ne-det-to“. In einer Power-Point-Präsentation zeigten sie die einzelnen Stationen ihrer wunderbaren Tage und erzählten abwechselnd vom Großereignis. Matthias Rötzer, Regina Mühldorfer und Susanne Reitinger erinnerten zum Abschluss an die kommenden Veranstaltungen Kaffee- und Kuchenverkauf bei der Krippenausstellung, die Waldweihnacht am 17.12. sowie den Faschingszug, das Bürgerfest und den historischen Festzug im Jahr 2006 und baten um aktive Mitarbeit.

zurück