Regensburger Untergrund interessierte bei der Stadtführung am 1. Mai

Es wird darüber gemunkelt, was sich unter den historischen Gebäuden der Regensburger Altstadt alles verbergen könnte. Uralte Gewölbekeller, schaurige Verliese oder doch nur nüchterne archäologische Zeugnisse der Vergangenheit? Zur thematischen Stadtführung, dieses Mal über den Regensburger Untergrund, in dem noch einiges zugänglich ist, trafen sich heuer knapp 40 Mitglieder und Interessierte, darunter ehemalige Rötzer, die inzwischen überall verstreut leben. Die ungewöhnliche Besichtigung mit dem seit Jahren beliebten Stadtführer Matthias Freitag begann im historischen Museum am Dachauplatz, was früher das Minoritenkloster war. Unter dem damaligen Kreuzgang befinden sich einige Keller aus der Zeit um 1200 mit Tonnengewölbe, die heute als Depot für die Exponate des Museums genutzt werden. Dann ging es weiter zum „document Neupfarrplatz". So heißt die in mühevoller denkmalpflegerischer und archäologischer Tiefbauarbeit konzipierte Präsentationsstätte, in der die Besucher unterirdisch die Mauerreste römischer Offiziersunterkünfte vor 2000 Jahren, Kellermauern des mittelalterlichen Judenviertels um 1500, das Fundament der Neupfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert und den aufgeschnittenen Bunker aus dem Jahr 1940 bewundern konnten. Die nächste Station war der Keller des alten Rathauses, direkt unter dem Saal des immerwährenden Reichstags des Heiligen Römischen Reichs ab 1663, zu dem Fürsten und deren Gesandte aus dem gesamten Reich zusammenkamen. Dort konnte die Gruppe auch Folterwerkzeuge sehen. Es folgten noch zwei weitere Keller, bevor die besondere Führung endete, die wieder von Jasmin und Christian Rötzer bestens organisiert wurde. Um das Erlebte zu besprechen kehrte die Gruppe noch gemütlich in der Regensburger Altstadt ein.

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